
Kunstturm 4
Das Werk „Det tror vi på“ von Jørgen Chang und Susanne Eriksen ist im Kunstturm 4 in Korsebølle versteckt.
Kunstturm 4
- Künstler: Jørgen Chang und Susanne Eriksen
- Kunstwerk: "Det tror vi på"
- Erstellt: 2024
Entdecken Sie die Poesie und Kraft der Natur im Kunsttårn 4
Kunst im Einklang mit dem Kreislauf der Natur
An der Korsebøllevej steht der Kunsttårn 4 – ein umgebauter Transformatorenturm, der ein gemeinsames Kunstwerk von Susanne Eriksen aus Rudkøbing und Jørgen Chang aus Svendborg beherbergt. Das Werk trägt den Titel „Det tror vi på” (Das glauben wir) und handelt von Vertrauen – in die Prozesse der Natur und in ihre Fähigkeit, ihren Weg zu finden, auch wenn der Mensch den Halt verliert.
Der Kunstturm zeigt ein tief empfundenes und visuelles Zusammenspiel zwischen den sehr unterschiedlichen Ausdrucksformen zweier Künstler. Dennoch verbindet sie eine gemeinsame Faszination für den Kreislauf der Natur – insbesondere für das, was verwelkt, verfällt und oft übersehen wird. Für sie birgt das Verwelkte und Nackte eine ganz besondere Schönheit und Kraft.
Eine verwelkte Distel und ein kalkfarbener Samen
Jørgen Changs Beitrag zu einer Seite des Turms ist ein monumentales Gemälde einer verwelkten Distel – stolz und majestätisch stehend wie eine Skulptur in der Landschaft. Das Werk entstand durch eine zufällige Entdeckung während eines Spaziergangs in Svendborg, wo er eine einzelne verwelkte Distel sah, die eine starke, fast heilige Präsenz ausstrahlte. Später fand er ihn wieder, stellte ihn auf seine Fensterbank und machte ihn zum Motiv einer ganzen Reihe von Werken – darunter dieses große, farbenfrohe Gemälde, bei dem zwei Leinwände übereinander gelegt wurden, um den monumentalen Eindruck zu verstärken.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Turms hat Susanne Eriksen ein Werk geschaffen, das von mittelalterlichen Fresken und den Tieren und Mustern der Natur inspiriert ist. Hier flattert eine Fledermaus im oberen Teil des Bildes, während ein Frosch in den unteren Teil springt. Zwischen den beiden Wesen schlängelt sich eine Pflanze und schafft eine visuelle und symbolische Verbindung. Das Werk ist in warmen Rottönen gehalten, mit Ziegelsteinillusionen, die der Fläche Tiefe und Materialität verleihen.
Inspiration aus dem Kunstschatz der Kirchen
Sowohl Susanne Eriksen als auch Jørgen Chang haben sich von der Kirchenkunst inspirieren lassen. Sie erzählen, wie Besuche in dänischen Kirchen, sowohl neuen als auch alten, sie auf die Idee gebracht haben, ihre Stile zu mischen und gemeinsam ein Werk zu schaffen – wie einen Dialog zwischen zwei Stimmen. Die Ornamentik des Barock und die Stilmerkmale der Kalkmalerei verschmelzen im Ausdruck des Turms.
Die beiden Künstler bezeichnen ihre Zusammenarbeit selbst gerne als genau das: einen Dialog. Ein Gespräch in Farben, Formen und Naturinterpretationen, das ein neues Ganzes schafft, in dem die Unterschiede nicht verwischt werden, sondern sich gegenseitig verstärken.
Die Weisheit und Kraft der Natur
Das Werk „Det tror vi på” (Das glauben wir) drückt den Glauben aus, dass die Natur überlebt – nicht unbedingt mit dem Menschen im Mittelpunkt, sondern nach ihren eigenen Bedingungen. Die Formen der Natur sind, selbst wenn sie verwelkt sind, nicht traurig, sondern zeugen von der fortwährenden Bewegung des Lebens. Es geht darum, die Natur mit neuen Augen zu sehen – und die Schönheit im Unvollkommenen und Vergänglichen zu finden.
Genau in diesem Gedanken unterscheidet sich Kunsttårn 4 von vielen anderen Kunstwerken im öffentlichen Raum. Hier geht es nicht um Spektakuläres oder Poliertes – sondern um Vertiefung, Nachdenken und Respekt vor den Rhythmen der Natur.
Die langeländischen Kunsttürme - Kunst einzigartig erleben.
Auf Dänemarks längster Kunstausstellung, die über 12 Türme verteilt ist, können Sie die vielen Facetten der Kunst entdecken und wie verschie-dene Künstler sich der Herausforderung einer ”Galerie” von 1,5 x 1,5m und 8m Höhe gestellt haben. Egal zu welcher Jahreszeit Sie kommen, die Türme sind ganzjährig geöffnet und können jederzeit besuchtwerden.
Wir möchten Sie sogar gerne dazu auffordern, Sie zu verschiedenen Jahreszeiten zu besuchen, da die Eindrücke sehr unterschiedlich sind, je nachdem ob man an einem Sommertag oder im Herbst oder Winter kommt.
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