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Kunstturm 8

Hanne Biben Mortensen bearbeitet im Kunstturm 8 das dänische zeitaktuelle Thema: Wolf, Ja oder Nein in der dänischen Natur

Kunstturm 8

  • Künstler: Søren West
  • Kunstwerk: “Force Majeure”
  • Errichtet: 2024

Blitz aus Granit im Turm der Kindheit

An der Hennetvedvej, zwischen den Herrenhäusern Skovsgård und Frederiksberg, steht der Kunsttårn 8 und sprüht vor Energie. Hier hat der Bildhauer Søren West sein Werk „Force Majeure” aufgestellt – einen fünf Meter hohen Blitz aus Granit, der sowohl physische Kraft als auch persönliche Bedeutung ausstrahlt.

Eine Kindheitserinnerung wird zur Kunst

Seit seinem achten Lebensjahr ist Søren West fasziniert von den Transformatorentürmen in der Landschaft. Mit ihren verschlossenen Eisentüren, Warnschildern und elektrischem Knistern weckten sie eine Neugier, die ihn nicht mehr losließ. Gerade der Turm an der Hennetvedvej war einer der Orte, an denen er oft mit seiner Familie vorbeikam – und als er 2024 als Turmkünstler eingeladen wurde, durfte er genau dieses Gebäude aus seiner Kindheit verwandeln.

Ein Werk aus Granit war für den Bildhauer, der einen fünf Meter langen Granitblock in seiner Steinsammlung hatte, eine Selbstverständlichkeit. Das Ergebnis ist eine kraftvolle Skulptur, die als Monument sowohl für die Kräfte der Natur als auch für die Fähigkeit des Menschen, diese zu formen, steht.

Donner in der Nacht und Rascheln in den Röcken

Die Skulptur wurde an einem Freitagabend bei Gewitter aufgestellt – eine dramatische Kulisse für das Thema des Werks. Søren West musste immer wieder aus dem Turm hinaus und wieder hinein, um nicht von einem Blitz getroffen zu werden.

Das Unwetter wurde fast Teil des Werks – eine Art Dialog zwischen dem echten und dem gestalteten Blitz.

Hinter der Skulptur ist eine Box mit Solarzellen angebracht, die Blitze und elektrisches Leben im Turmraum erzeugen. Das technische Element verbindet die ursprüngliche Funktion des Turms mit der zeitgenössischen künstlerischen Interpretation.

Vom Feuerstein zum Carrara-Marmor

Søren Wests Weg zum Bildhauerberuf begann mit Steinfunden an den Küsten Langelands – insbesondere Flintsteine, die den jungen Jungen mit ihren natürlichen Formen faszinierten. Später wurde er an der Kunstakademie von Fünen aufgenommen und begann seine künstlerische Ausbildung mit Malerei, wurde jedoch schnell von der Bildhauerei und der Widerstandsfähigkeit des Materials angezogen.

Ein Aufenthalt in den italienischen Marmorsteinbrüchen von Carrara prägte sein Verständnis für die Steinbearbeitung und Ästhetik. Zurück in Dänemark fand er jedoch zum rohen, nordischen Ausdruck des Granits – und zu einer Formensprache, die die natürlichen Grenzen des Materials respektiert.

Eine Skulptur mit Kraft

„Force Majeure” ist nicht nur eine technische Meisterleistung. Es ist auch ein poetisches Werk über Faszination, Kindheit, Stärke und Transformation. Es drückt die Kräfte der Natur in physischer Form aus und bietet gleichzeitig Raum für Vertiefung – in einer Ästhetik, die gleichermaßen roh und präzise ist.

Die langeländischen Kunsttürme - Kunst einzigartig erleben.

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Wir möchten Sie sogar gerne dazu auffordern, Sie zu verschiedenen Jahreszeiten zu besuchen, da die Eindrücke sehr unterschiedlich sind, je nachdem ob man an einem Sommertag oder im Herbst oder Winter kommt.

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